Exkursionen-Übersicht



Herbstexkursion 2015



Herbstexkursion 2015, am 10.Oktober, nach Schönebeck-Salzelmen, Magdeburg-Salbke, Wanzleben und Egeln.


Am Samstag, dem 10.Oktober, begannen wir unsere Exkursion, wie immer vom Hallmarkt, in Richtung Magdeburg. Das Wetter war gut (4 Grad und Sonnenschein).

Unser erstes Ziel war Schönebeck-Salzelmen. Vorbei am Gradierwerk erreichten wir die Johanneskirche. Herr Koch von der ev. Gemeinde führte uns durch die 3-schiffige Hallenkirche und erläuterte seine Entstehung und die damit verbundene reichhaltige

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Johanneskirche - dreischiffige Hallenkirche

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Gestaffelter Backsteingiebel der Johanneskirche

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Kreuzigungsrelief der Johanneskirche

Innenausstattung. 1430 erfolgte die Grundsteinlegung auf der Westseite mit den beiden rechteckigen Türmen als kath. Kirche. Interessant und ungewöhnlich war der Staffelgiebel der Kapelle in Backsteingotik. 1635 zerstörte ein Brand die ursprüngliche Inneneinrichtung der 1536 fertiggestellten Vorgängerkirche. 1538 fand der erste ev. Gottesdienst statt. Der Gemeinde gehörten damals ca. 30 bis 50 adelige Pfännerfamilien an. Die Neugestaltung erfolgte in der 2. Hälfte des 17. Jh. im barocken Stil. Aus der Vorgängerkirche wurden

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Innenansicht der Johanneskirche

Elemente der Spätgotik und auch aus der Renaissance übernommen, so z. B. das Altarkruzifix von 1550 und 2 kleine Emporen. Der 12 m hohe Barockaltar von 1665 stellt die Heilsgeschichte dar. Die Barockkanzel, die auf einer vergoldeten Palme ruht, erzählt bildlich die Heilsgeschichte Jesu. Die Orgel von 1914 stammt vom Orgelbauer Rühlmann aus Zörbig.

Unsere Fahrt führte uns jetzt nach Magdeburg-Salbke. Hier besichtigten wir die 1885 eröffnete königliche Eisenbahnwerkstatt. Die für die Sanierung verantwortliche Architektin, Frau Kossel, berichtete mit großer Begeisterung über die Anfänge der Sanierung bis zur Fertigstellung. Nachdem die Deutsche Bahn das Pumpenhaus (ehemalige Berufsschule) und den Wasserturm ungenutzt dem Verfall preisgegeben hatte, wurde das Gelände zu einem symbolischen Betrag an die Stadt Magdeburg verkauft und eine Sanierung begonnen.

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Wasserturm in Magdeburg-Salbke

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Sicht aus etwa 40m Höhe

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Im Inneren des Wasserturmes

Technische Daten:
- Wasserspeicherung: Genieteter Doppelbehälter, Intze-Prinzip
- Wassermenge: 1000 Kubikmeter
- Erdgeschoss: Anlage zur Reduzierung des Eisenanteils im Wasser
- Höhe: 45 m
- Sanierungskosten: 2,1 Mill. €, überwiegend Fördermittel

Zunächst wurde das Pumpenhaus Ende 2012 fertiggestellt und seitdem als Künstlerwerkstatt genutzt. Der Wasserturm wurde 2011 baulich gesichert und bekam im Laufe des Jahres ein neues Dach. Die Eröffnung des Turmes erfolgte am 29. August 2013. Viele unserer Exkursionsteilnehmer nutzten die Gelegenheit, den von Herrn Krebs (Verein H2O) geöffneten Turm zu besteigen. Nach der Bewältigung von 168 Stufen hatten wir einen herrlichen Ausblick durch die aufklappbaren Fenster auf die Stadt Magdeburg mit dem Dom und dem Jahrtausendturm der ehemaligen Bundesgartenschau.

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Rathaus von Magdeburg

Danach fuhren wir nach Magdeburg, um im 1993 wieder eröffneten Ratskeller das wohlverdiente Mittagessen einzunehmen. Es gab die fast bligatorische Kartoffelsuppe

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Der wieder eröffnete Rathauskeller

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Die versammelte Exkursionsgruppe

(natürlich mit Würstchen). Da eine geplante Besichtigung der Johanneskirche (heute Konzert-und Festsaal) nicht möglich war, nutzten wir die verbliebene Zeit bis zur Abfahrt nach Wanzleben für einen Spaziergang zu den Kirchen: Maria-Magdalenen-Kapelle (Gotik, seit 1991 Nutzung kath. Hilfswerk) mit ihrem steilen Satteldach und spitzbehelmten Dachreiter

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Maria Magdalenenkapelle, St. Petrikirche, Wallonerkirche

von 1966, St.Petrikirche (gotische Hallenkirche mit Crodel-Fenstern, kath. Universitätsk.), Wallonerkirche (Hochgotik, ev.ref.).

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Wanzlebener Stadtkirche St. Jakobi

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Ein Blick in das Innere von St. Jakobi

In Wanzleben war unser Ziel die Stadtkirche St. Jakobi. Sie besteht aus mehreren Bauzeiten und wurde um 1840 eingreifend restauriert. Die Vorgängerkirche war eine spätromanische Basilika, die 1550 zerstört wurde. Heute stellt sie sich uns als 3-schiffige Hallenkirche mit 3-seitig geschlossenem Langchor dar. Bei der von 1891 bis 1894 erfolgten weiteren Restaurierung wurde die Ausmalung in Anlehnung an den Jugendstil vorgenommen. Der reich geschnitzte Orgelprospekt ist aus dem Ende des 17.Jahrh. Inzwischen wurde die Orgel mehrmals restauriert. Herr Voß sprach von einer stimmigen Gestaltung.

Unser letztes Exkursionsziel war Egeln mit dem Kloster Marienstuhl. Das ehemalige Zisterzienser-Nonnen-Kloster wurde 1259 als Hauskloster gegründet. 1809 erfolgte die Säkularisierung des Klosters. Die Klosterkirche (gebaut 1732-34) war bis zum Zeitpunkt der

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Egelner Kloster Marienstuhl - Hauptaltar

Aufhebung Begräbniskirche der Äbtissinnen und Priorinnen des Klosters. Auf der Nonnenempore steht eine gotische Marienfigur aus dem 15. Jh. Sie ist für Pilger als Wallfahrtsmadonna von großer Bedeutung. Die Unterkirche besitzt eine reichhaltige barocke Ausstattung im schlichten Innenraum. Dazu gehören der Hauptaltar in voller Chorbreite (1737), ein Marienaltar mit Gnadenmadonna (ursprünglich auf der Nonnenempore, Mitte des

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Die Nonnenempore mit der gotischen Marienfigur aus dem 15. Jh.

15. Jh.) und eine Pieta (Maria mit Goldmantel, 15.Jh.). Die Klosterkirche blieb der kath. Gemeinde erhalten und gehört heute zum Bistum Magdeburg. Eine umfassende Restaurierung erfolgte von 1968 bis 1986. Seit 2005 ist die Klosterkirche Stationskirche des St. Jakobus-Pilgerweges und wird auch als Konzertkirche genutzt. Mit einem Festhochamt haben die Gemeinde und Bischof Gerhard Feige 2009 das 750-jährige Bestehen des Klosters Marienstuhl in Egeln gefeiert. Der Besuch eines kleinen Museums mit sakralen Gegenständen (Sonnenmonstranz, Messkelche und Messgewänder) beendete unsere Führung durch das Kloster.

Im Anschluss konnten wir bei Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus, an liebevoll gedeckten Tischen, unseren mitgebrachten Kuchen probieren. Hierfür allen Kuchenbäckerinnen (oder vielleicht auch Kuchenbäckern) herzlichen Dank. Ebenso gilt unser Dank den Vertreterinnen

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Mit Kaffee und Kuchen näherte sich die Zeit für die Heimreise

und Vertretern der kath. Gemeinde der Klosterkirche für die Führung, dem Kochen des Kaffees und der Tischgestaltung.

Gegen 19.00 Uhr waren wir zurück in Halle und dankten den Organisatoren, besonders aber Herrn Gotthard Voß, für die interessante und aufschlussreiche Exkursion in unserem Land Sachsen-Anhalt.


Bericht: Rüdiger Jeckstiess
Fotos:
Werner Penke


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