EUROPÄISCHER TAG DES
OFFENEN DENKMALS
AM 14. SEPTEMBER 2014
Die Eröffnungsveranstaltung zum
Tag des offenen Denkmals
für Halle (Saale) und Umgebung
findet am Sonntag,
dem 14. September 2014,
um 10.00 Uhr im Landgericht Halle, Hansering 13, Saal 53, statt.
Es sprechen
Herr Andreas Grimm
Vizepräsident des Landgerichts
Halle (Saale)
Herr Henry Krampitz
Dipl.-Restaurator, Halle (Saale)
Frau Anke Augsburg
Dipl.-Ing. Lighting-Design, Leipzig
Dr. Franz Jäger
Vereinsvorsitzender
Zum Programm von 2014 für die Stadt und Umgebung
Nachmeldung für die Besichtigung:
Wasserturm Nord
Paracelsus Str./Roßplatz, 06114 Halle
Geöffnet von 10 - 18 Uhr
Der Internationale Tag des offenen Denkmals am 14.09.2014 in Halle war ein voller Erfolg
Der Sonntag war trüb und regnerisch, dennoch hatte man den Eindruck, dass mehr Hallenser in der Stadt unterwegs waren als sonst üblich: Grund war der Internationale Tag des offenen Denkmals 2014, an dem 46 unter Denkmalschutz stehende Gebäude in Halle
(Saale) und Umgebung geöffnet waren, davon konnten vier zum ersten Mal von innen besichtigt werden.
Die Organisation hatte wie seit 23 Jahren der Verein der Freunde der Bau- und Kunstdenkmale Sachsen-Anhalt
mit Sitz in Halle, mit Fördermitteln der Stadt unterstützt, übernommen. Der Tag stand in diesem Jahr bundesweit unter dem Motto „Farbe“. Es lag deshalb nahe, die Eröffnungsveranstaltung im in alter Schönheit wieder entstandenen Landgericht
am Hansering vorzunehmen. Moderiert wurde sie vom Vorsitzenden des Vereins Dr. Franz Jäger.
Eine bessere Standortwahl konnte zu dem Thema nicht getroffen werden, war doch das 1905 eingeweihte Gebäude für mehr als 16 Mill. Euro
umfassend renoviert worden. Mehr als 100 Besucher waren der Einladung gefolgt, um sich aus erster Hand die interessanten Ausführungen der angekündigten Redner
- für den Hausherrn den Vizepräsidenten des Landgerichts, Herrn
A. Grimm,
- für die Leitung der Restaurierungsarbeiten Herrn H. Krampitz und
- für die neue Lichtgestaltung Frau A. Augsburg
anzuhören.
Frau A. Augsburg stellte uns freundlicherweise Ihren Vortrag in Form einer PDF-Datei zur Verfügung.
ANKE AUGSBURG LICHT
Für eine Überraschung sorgte die Teilnahme und der Vortrag des Kultusministers von Sachsen-Anhalt, Herr S. Dorgerloh, der über aktuelle Probleme des Denkmalschutzes auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene referierte, die sich im Wesentlichen auf den Mangel an Finanzmitteln konzentrieren.
Besucher der Eröffnungsveranstaltung
Kultusminister S. Dorgerloh
Vizepräsident des Landesgerichtes A. Grimm
Er verwies auf die unter diesen Bedingungen unverzichtbare ehrenamtliche Tätigkeit zur Rettung letzter unter Denkmalschutz stehender und erhaltenswerter Gebäude und dankte ausdrücklich dem halleschen Verein der Freunde der Bau- und Kunstdenkmale für sein
Engagement. Seiner Ansicht nach ist Denkmalschutz auch eine Art der regionalen Wirtschaftsförderung, nicht nur für Kunsthandwerker, sondern auch für die etwa 30 beteiligten Baufirmen. Er sieht in dem im Historismus-Stil gestalteten
Gebäude auch Preussens Einschätzung über die Bedeutung der Rechtsprechung.
Nach Auffassung des heutigen Nutzers ist die Farbigkeit des Landgerichts bundesweit einmalig, wie die nachfolgenden Innenaufnahmen
erkennen lassen.
Treppenhaus im Landgericht am Hansering
Treppenhausdecke im Landgericht
Tür zur 1. Zivilkammer
Verhandlungsraum der 1. Zivilkammer
2 ½ Jahre Vorbereitungszeit waren notwendig, um u. a. die weiße Leimfarbe zu entfernen und die Reste der ursprünglichen Ausmalung freizulegen. Allein etwa 6000 Blätter unterschiedlicher Bäume wurden wieder gemalt. Zur Verbesserung der
Beleuchtung entwarf Frau Augsburg neue Deckenlampen.
Stellvertretend für weitere erhaltenswerte bauliche Denkmale in unserer Stadt sollen zwei Gebäude genannt werden:
Geschäftshaus Leipziger Straße 62
Fachwerkhaus am Leipziger Turm 3
- das Geschäftshaus in der oberen Leipziger Straße Nr. 62, für das vom Arbeitskreis Innenstadt u. a. eine umfangreiche Besucherinformation erstellt worden war (Baujahr 1911, Spät-Jugendstil, u. a. Sitz der „Halleschen Zeitung“, später
„Der Neue Weg“, seit 2005 privater Besitzer) und
- das Fachwerkhaus Am Leipziger Turm 3 (erbaut Mitte des 19.Jhs als Stärkefabrik, danach später zu Wohnungen umgebaut, seit 1989 ungenutzt, vom heutigen Besitzer HWG Sicherungsarbeiten
veranlasst), vor dem sich trotz Regen eine Besucher-schlange bildete.
Bericht: Jürgen Becker
Fotos:Werner Penke
-->Orte der Eröffnungsveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals in Halle